Google Web Designer im Test

Mit dem Google Web Designer bringt der Suchmaschinenkonzern ein Programm heraus, welches dem Erstellen von animierten Bannern dient. Diese basieren auf HTML5 und sind als Alternative zu Flash gedacht. Flash gilt mittlerweile als veraltet und soll immer mehr durch HTML5 ersetzt werden.

Jedoch sind professionelle Programme zur grafischen Entwicklung von HTML5-Inhalten dieser Art noch Mangelware. Das bisher einzige Programm dieser Art ist Adobe Edge, welches aber nicht günstig ist. Der Google Web Designer wird dagegen frei vertrieben.

Die Oberfläche des Google Web Designers
Die Oberfläche des Google Web Designers

Finanziert wird die Software vermutlich aus Werbeprogrammen von Google, die von dem HTML5-Editor unterstützt werden. Durch die einfache Integration dieser in das Programm versucht Google, mehr Kunden anzulocken.

Funktionen des Google Web Designers

Der Google Web Designer ist im Gegensatz zu Adobe Flash ausschließlich zum Erstellen animierter Werbebanner gedacht. Dies spiegelt sich auch im Funktionsumfang wieder: Komplexere Vorgänge lassen sich damit nicht realisieren.

Die Banner bestehen aus einzelnen Komponenten. Direkt hinzufügen lassen sich Texte, einfache Canvas-Formen, aber auch verschiedene Galerien. Auch Karten und Iframes sind verfügbar.

Von allen Elementen lassen sich die Eigenschaften wie Farbe oder Rand ändern. Grundsätzlich können alle Attribute, welche in CSS verfügbar sind, festgelegt werden. Sind diese im Eigenschaften-Fenster nicht verfügbar, lässt sich auch der Code direkt bearbeiten.

Die selben Eigenschaften können auch animiert werden. In einer Zeitleiste können für jedes Objekt Keyframes eingefügt werden. Für diese Zeitpunkte lassen sich die Attribute festlegen. Die Art des Animationsablaufs lässt sich ebenso festlegen. Verfügbar sind beispielsweise Linear, Ease-In oder Ease.

Die Zeitleiste
Die Zeitleiste

Animationen lassen sich zu einem bestimmten Zeitpunkt starten. Mit einem sogenannten Ereignis lassen sich bestimmte Aktionen ausführen, wenn ein solches eintritt. Das kann das Erreichen des Endes bei einer Galerie, das Drehen des Bildschirms oder auch der Abschluss einer Animation sein.

Insgesamt fällt der Funktionsumfang zwar eher dürfig aus, jedoch sind alle Optionen vorhanden, welche besonders für Laien wichtig sind. Einen Konkurrent zu Adobe Edge stellt der Google Web Designer für Profis nicht dar.

Bedienung

Die Bedienung des Google Web Designer ist sehr einfach gehalten. Alle Schaltflächen sind schnell aufzufinden, obwohl die Seitenleiste sehr vollgestopft wirkt. Auch das animieren von Objekten ist unkompliziert gestaltet.

Dürfig ist dagegen die Erklärung der vielen Schaltflächen: Die meisten Funktionen enthalten keinen Tooltip und sind auch am Symbol nicht eindeutig erkennbar. Somit muss der Nutzer raten und ausprobieren, welche Funktion hinterlegt ist.

Außerdem ist für die meisten Nutzer ungewohnt, dass sich die Objekte nicht durch Ziehen in ihrer Größe ändern lassen. Das ist nur durch die Eingabe der Werte möglich. Verschieben lassen sich die Elemente hingegen wie aus anderen Programmen gewohnt.

Ergebnis

Erstellt wird eine HTML-Datei, welche auch das CSS und JavaScript enthält. Der W3C-Validator zeigt zwei Fehler an. Diese sind jedoch nicht besonders kritisch: Einerseits hat das Dokument keinen Titel, andererseits wurde ein unbekanntes Meta-Tag festgelegt.

In den aktuellen Browsern wird das Banner problemlos dargestellt. Nur Opera zeigt die Bilder nicht an und hat bei manchen Animationen Probleme. In älteren Browsern, welche CSS3 noch nicht ausreichend unterstützen, kann das Banner natürlich nicht richtig dargestellt werden. Auch die Darstellung unter Android funktioniert.

Leider ist die erstellte Datei vergleichsweise groß. Das im Test erstellte nicht besonders komplexe Banner bringt es ohne die zugehörigen Mediendateien schon auf fast 100kB.

Google Web Designer keine vollwertige Alternative zu Flash

Um Werbebanner für das Internet zu erstellen, ist Google Web Designer in den meisten Fällen ausreichend. Möchte man jedoch auf komplexere Funktionalitäten zurückgreifen, ist das Programm keine gute Wahl.

Für andere Anwendungen, welche vor einiger Zeit noch mit Flash umgesetzt wurden, ist der Google Web Designer hingegen völlig ungeeignet. Dazu zählen Spiele, Webanwendungen mit mehr Benutzerinteraktion oder auch Animationen, welche dynamisch berechnet werden sollen.

Da das Programm aber kostenlos vertrieben wird, schaden es nicht, sich einen eigenen Eindruck davon zu machen. Auch ist es relativ wahrscheinlich, dass die erwähnten Schwächen noch ausgebessert werden, da sich das Programm noch in der Beta-Phase befindet.

Links zum Beitrag

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.